(c) 2002 by Werner
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Natürlich hat Wummer auch Geschichte und Geschichten,
genauso
wie andere Orte auch, nur nicht ganz soviel. Das hat manche
Annehmlichkeiten,
so gibt es hier keine Andenkenstände, keine Fremdenführer,
Touristen
werden (mangels Masse) nicht so abgezockt wie in anderen Gegenden wie
Paris,
London, Rom oder Berlin. Das aktuelle Gesprächsthema erfährt
man noch vom Nachbarn statt aus der Zeitung, dafür erfährt
man
gar nicht wenn man selber das Dorfgespräch ist. Andererseits
ergeben
sich dadurch auch Probleme, z.B. für Leute die Artikel über
so
ein kleines Dorf schreiben wollen. Es gibt halt nun mal nur begrenzt
Wissenswertes,
und daß die Feier beim Schreiner überregional
interessant
ist wird wohl nicht einmal der Schreiner behaupten. Um jetzt trotzdem
einen
kleinen Überblick über die Entwicklung von Wummer zu geben
gibt's
einen kleinen historischen Abriß.
Adam, Eva |
Ihr genaue Geburts- oder Sterbedatum ist nicht mehr mit
Sicherheit
feststellbar, zuverlässige Quellen berichten aber, daß die
Bevölkerung
von Wummer zu 100% direkte Nachfahren dieses Paares sind, deshalb
werden
sie auch aufgeführt. |
ca. 1100 n.Chr. |
Ein gewisser "Wunimar" oder "Wunemar" läßt
sich am Hetzleser
Berg nieder. |
1139 n.Chr. |
Erste urkundliche Erwähnung eines kleinen Ortes
namens "Wovnemars".
Bischof Otto I. von Bamberg und Pfalzgraf Otto von Wittelsbach
verschenken
diesen Ort und 36 andere, mitsamt lebendem und totem Inventar, an das
Kloster
Ensdorf bei Amberg. Über den Namen (Wummers, bei den Ottos ist
alles
klar) herrscht Uneinigkeit, einige Quellen nennen auch "Gunemars" oder
"Wunmar". |
ca 1550 |
Im Zuge der Reformation wird Wummer fast komplett
evangelisch, bis
auf einige wenige Ausnahmen. Das bleibt bis in die heutige Zeit so. |
ca 1650 |
Die Gegenreformation verschont Wummer. Die
Religionszugehörigkeit
wurde damals mit der Gebietsherrschaft zusammen gewechselt ("cuius
regio,
eius religio" wie der Lateiner sagt), dadurch gibt sich in diesem Raum,
zwischen dem katholischem Bamberg und dem protestantischen
Nürnberg
eine wild wechselnde Kirchenlandschaft: Kunreuth, Wummer, Walkersbrunn
sind evangelisch, Weingarts, Regensberg und Hetzles katholisch. |
1657 |
Der katholische Heinrich Träg muß eine
Strafe zahlen weil
er sein Kind hat evangelisch taufen lassen. |
1680 |
Eine katholische Leiche wird von den Neunkirchnern
entführt damit
er nicht in Walkersbrunn (=evangelisch) beerdigt wird. (Ziemlich eifrig
die Leute, es war bestimmt nicht einfach den Sarg über den
Hetzleser
Berg zu schaffen.) |
um 1800 |
Kleinere Kämpfe zwischen Franzosen und
Österreichern in der
Gegend um Regensberg, der Korse ließ sich aber nicht blicken. |
1808 |
Der Steuerdistrikt Walkersbrunn wird gebildet, dem
Wummer und die umliegenden
kleinen Dörfer und Einzelhöfe angehören. |
1818 |
Wummer wird wieder eine eigenständige Gemeinde. |
1885 |
Erste Erwähnung der Freiwilligen Feuerwehr |
1897 |
Anschaffung einer handbetriebenen Spritze, inzwischen
vermodert. |
1909 |
Bau eines neuen Schulhauses (das gibt's immer noch, ich
kanns durchs
Fenster sehen). |
1923 |
Ein gewisser Georg Mayer-Franken verirrt sich nach
Wummer. Zum Glück
hat er sein Malzeug dabei, und während er verzweifelt versucht
sich
an den Heimweg zu erinnern, entsteht ein kleines Gemälde, das
heute
im Pfalzmuseum in Forchheim hängt. Im Album
kann man es auch digital bewundern. |
1947 |
Der letzte bekannte Brand. |
1960 |
Anschaffung einer Motorspritze für die Feuerwehr,
die steht auch
noch irgendwo |
1974 |
Im Zuge der Gebietsreform verliert Wummer seine
Selbständigkeit
und fällt an Igensdorf. |
1987 |
Bau eines Feuerwehrhauses und eines Glockenturmes. |
1992 |
Neue Motorspritze für die FFW |
1994 |
100-Jahr-Feier der Feuerwehr, es waren bestimmt 5-mal
mehr Besucher
als Einwohner da. |
2002 |
Anschluss an den Abwasserkanal
Baubeginn der neuen Straße |
Aug. 2003 |
Ackerbrand in Wummer |
Die Liste ist natürlich nicht komplett, für
Ergänzungen
und Korrekturen hab ich immer ein offenes Ohr. Bei wichtigen
Ereignissen
wird sie natürlich erweitert.
Die historischen Daten wurden vollständig aus der Chronik
des größeren
Nachbarorts Walkersbrunn entnommen. Einige Walkersbrunner haben sich
große
Mühe gemacht und zu ihrer 975-Jahr-Feier ein Buch herausgegeben
das
die Geschichte ihres Ortes beleuchtet. Eine bewundernswerte Leistung,
ohne
Frage.
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